Ich habe große Hunde und kleine Hunde besessen, ich habe gezüchtet und Hundesport betrieben. Ich habe Schafe mit ihnen gehütet und bin Schlittenhunderennen gefahren. Und manchmal waren sie auch nur bei mir, weil ich ihre Nähe mag. Ich versuche, mich in sie hineinzuversetzen, sie zu verstehen. Man soll ihnen nicht zu tief in die Augen schauen, sagt man, doch ich mache das gern. Man sieht in eine reine Seele, ohne Hass und Groll.
Manchmal denke ich, Hunde leben in der falschen Zeit, so als ob unsere gesellschaftliche, soziale und auch technische Entwicklung sie überrannt hätte. Mir geht es ähnlich.
Früher waren sie Jäger, Beschützer oder Arbeitskollegen, in der heutigen Zeit und Gesellschaft sollen sie vor allem unser sozialer Partner sein. In vielen Fällen sind sie dafür noch nicht bereit, da sie als Gebrauchshunde gezüchtet wurden. Deswegen wollen sie auch heute oft noch arbeiten und gebraucht werden. Ich sehe sie an und verstehe das. „Früher war alles besser”, würden diese Hunde sicher sagen.
Vielleicht würden sie auch sagen: „Früher wurden wir nötiger gebraucht”, weil sie ihre neue Rolle als unsere sozialen Partner noch nicht verstehen und man sie ihnen so schwer erklären kann. Ich versuche nicht, ihnen diese neue Wichtigkeit mit viel Lob und Streicheln beizubringen, weil sie das nicht begreifen würden. Aber ich zeige ihnen, dass ich einer von ihnen sein kann.