Die Idee einer Hundewanderung

Etwa vierzig Jahre und viele Hunde später saß ich mit Freunden in einem chinesischen Restaurant in Altenburg. Altenburg ist die nächst größere Stadt nahe meinem kleinen Ort Frohnsdorf, in dem ich seit einigen Jahren zu Hause bin. Meine heutige Hundezucht und Hundeschule "vom Altenburger Land" verdankt dieser Kleinstadt ihren Namen. Dazu bin ich Mitbetreiber einer Internetplattform (Snautz.de) für Hunde und stelle gemeinsam mit einem meiner Welpenkäufer ein eigenes Hundefutter her.

Die Hunde meiner Zucht waren für diesen Abend versorgt, die Arbeit erledigt und ich wollte mir in geselliger Runde ein gemütliches Abendessen gönnen. Unser Gespräch vor dem Essen drehte sich um ein Foto auf meiner Facebook-Seite, über welches ich mit meinen Freunden Roland, Anita und Dieter sowie meiner damaligen Partnerin Claudia diskutierte. Roland Seifert, der das Bild aufgenommen hatte, stammt aus Sarstedt, Anita und Dieter Fischer kommen aus Hamburg. Jedoch haben alle eine bestimmte Gemeinsamkeit: Sie besitzen Schäferhunde aus meiner Zucht und mit dem persönlichen Kennenlernen entwickelte sich eine gute Freundschaft. Auf besagtem Foto jedenfalls waren meine Freundin Claudia, unser Hunderudel und ich abgelichtet.

Claudia wohnte damals noch in Köln, ich im Altenburger Land im schönen Thüringen. Wir führten eine Fernbeziehung, was bedeutete, dass wir knapp 500 Kilometer voneinander getrennt waren und sie mich alle 14 Tage über das Wochenende besuchen kam. Viele meiner Freunde fanden die Entfernung und die 14-tägigen Besuche nicht schlecht. Sie sind auch alle schon länger verheiratet.

Mich nervte es. Ich konnte nicht nach Köln fahren, denn zu Hause brauchten mich meine Schäferhunde. Claudia selbst besitzt einen weißen Schäferhund. Daher zähle ich auch sie zu den „Schäferhund-Leuten”. Seit ich vor Jahren mit dem Züchten von Schäferhunden begonnen habe, kenne ich fast nur noch Hundebesitzer; hauptsächlich meine Welpenkäufer oder andere Züchter.